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Digitalisierung betrifft auch Bilanzbuchhalter und Controller – Bericht vom Symposium der BVBC-Stiftung

Veröffentlicht am 06. März 2017
Geschrieben von Dagmar Recklies

Die Digitalisierung betrifft auch Bilanzbuchhalter und Controller

Die Digitalisierung ist ein vielschichtiger Megatrend, der alle Aspekte des Wirtschaftslebens nachhaltig verändert. Durch die Größe des Themas fällt es oft schwer, die Auswirkungen auf das eigene Unternehmen oder die eigenen Tätigkeiten objektiv zu beurteilen. Umso wichtiger ist es, ab und an Abstand vom Tagesgeschäft zu gewinnen und genau darüber nachzudenken.

Für die Berufe der Bilanzbuchhalter und Controller fand dazu Anfang März 2017 ein Symposium mit dem Motto „Digitalisierung: Fundamentale Umwälzungen erfordern zeitnah ein neues Berufsverständnis für Bilanzbuchhalter und Controller“ statt. Veranstalter war die BVBC-Stiftung in Kooperation mit der FOM Hochschule für Oekonomie und Management.

Die Digitalisierung betrifft auch Bilanzbuchhalter und Controller

Die Digitalisierung ist ein vielschichtiger Megatrend, der alle Aspekte des Wirtschaftslebens nachhaltig verändert. Durch die Größe des Themas fällt es oft schwer, die Auswirkungen auf das eigene Unternehmen oder die eigenen Tätigkeiten objektiv zu beurteilen. Umso wichtiger ist es, ab und an Abstand vom Tagesgeschäft zu gewinnen und genau darüber nachzudenken.

Für die Berufe der Bilanzbuchhalter und Controller fand dazu Anfang März 2017 ein Symposium mit dem Motto „Digitalisierung: Fundamentale Umwälzungen erfordern zeitnah ein neues Berufsverständnis für Bilanzbuchhalter und Controller“ statt. Veranstalter war die BVBC-Stiftung in Kooperation mit der FOM Hochschule für Oekonomie und Management.

Sechs Referenten aus Praxis, Beratung und Lehre beleuchteten die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Tätigkeitsfelder von Bilanzbuchhaltern und Controllern. Dabei nahmen sie sehr unterschiedliche Blickwinkel ein.

Die Digitalisierung ist schon in vollem Gange – und holt erst richtig Schwung

Das war der Tenor aller Vorträge. Mehrfach wurde auf die rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnik in den vergangenen Jahrzehnten Bezug genommen. Doch das ist erst der Anfang.

Technologien wie Künstliche Intelligenz, Blockchain und Internet of Things stehen kurz vor dem Durchbruch in den Massenmarkt. Die Auswirkungen auf Unternehmen – und somit auf die Arbeit der Finanzbereiche – lassen sich bereits erahnen. Genau vorhersagen lassen sie sich allerdings nicht.

Gerade deswegen sind angestellte wie selbständige Bilanzbuchhalter und Controller Controller gut beraten, sich über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Nur so können sie sich rechtzeitig auf Veränderungen einstellen – so Dagmar Recklies in ihrem Vortrag.

Dagmar Recklies zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf Beratung und KMUs
Dagmar Recklies in ihrem Vortrag, u.a. zum Durchbruch neuer Technologien

Ein verändertes Berufsbild erfordert ein verändertes Selbstverständnis

Auch wenn die konkreten Auswirkungen der Digitalisierung schwer einschätzbar sind – dass die Berufe der Bilanzbuchhalter und Controller enorm verändert werden, stand außer Zweifel.

Jürgen Erichsen verwies gleich zu Beginn seines Vortrags auf den Job-Futuromat der ARD. Demnach könnten bereits heute 64 % der Tätigkeiten eines Bilanzbuchhalters und 63 % der Tätigkeiten eines Controllers von Maschinen übernommen werden.

Zum Ausgleich wird die Digitalisierung aber auch neue Fragestellungen und Aufgaben mit sich bringen. Für veränderungsbereite Menschen sind das neue Chancen. Dazu wurden verschiedene Ansätze von allgemein bis konkret diskutiert, z.B.

  • Bilanzbuchhalter und Controller müssen mehr IT-Kompetenzen entwickeln, um die Potenziale der Digitalisierung für sich und ihre internen wie externen Auftraggeber nutzen zu können.
  • Auch die verstärkte Kooperation mit IT-Experten ist eine Option.
  • Selbständige Bilanzbuchhalter können durch betriebswirtschaftliche Beratung Zusatznutzen besonders für ihre kleinen und mittleren Unternehmenskunden schaffen – so Jürgen Erichsen in seinem Vortrag.
  • Ralph Gurski betonte, dass angestellte und selbständige Bilanzbuchhalter und Controller bereits heute auf IT-Lösungen zugreifen können, mit denen sie die Aussagekraft des betrieblichen Zahlenwerks erheblich verbessern können.
  • Prof. Dr. Heupel müssen sich Controller heute und morgen als Managementberater, Navigator und Umsetzungsbegleiter verstehen – und in ihren Unternehmen auch tatsächlich so positionieren.

Aussichten: Schwer bestimmbar, aber nicht notwendig negativ

Dieses Fazit zog sich ebenfalls durch alle Vorträge. Auch wenn Maschinen viele Tätigkeiten übernehmen werden – menschenleere Finanzabteilungen sind nicht zu befürchten. Stilianos Tsikopoulos von Robert Half verwies auf aktuelle Daten. Demnach sehen die befragten CFOs sogar einen steigenden Bedarf an Finanzexperten. Allerdings müssen diese zunehmend auch Kompetenzen in Bereichen wie IT, Datenanalyse oder strategische Weitsicht haben.

Prof. Dr. Heupel erinnerte daran, dass schon immer Berufe verschwunden sind und dafür neue entstanden.  

Um von diesen Entwicklungen tatsächlich profitieren zu können ist jedoch Veränderungsbereitschaft notwendig: sich ständig weiterentwickeln, dazulernen und über die Grenzen angestammter Aufgabenfelder hinausdenken. Auch darin waren sich alle Referenten einig.

Mit dieser mentalen Einstellung können Buchhalter und Controller die Digitalisierung als Chance begreifen, um auch morgen noch relevant und gefragt zu sein.

Diese positive Grundstimmung kam deutlich bei den Teilnehmern an. Die regen Diskussionen waren von Lösungsorientierung und Optimismus geprägt. Die Vorträge wurden als interessante Denkanstöße und wertvolle Impulse bestätigt.

Alle Vortragsskripte können auf der Webseite der BVBC-Stiftung kostenfrei heruntergeladen werden.

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