Krise senkt Arbeitsproduktivität in Europa
Steigende Lohnkosten und sinkende Umsätze haben in Europa zu einem deutlichen Rückgang der Arbeitsproduktivität geführt. Lag das Verhältnis von Lohnkosten und Gesamterlös im Vorkrisenjahr 2008 noch bei rund 21 Prozent, ist die Quote bis 2011 auf 24 Prozent gestiegen, wie aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervorgeht. Gemessen am Vorsteuergewinn erreicht die Rendite auf das eingesetzte Humankapital noch elf Prozent.
Steigende Lohnkosten und sinkende Umsätze haben in Europa zu einem deutlichen Rückgang der Arbeitsproduktivität geführt. Lag das Verhältnis von Lohnkosten und Gesamterlös im Vorkrisenjahr 2008 noch bei rund 21 Prozent, ist die Quote bis 2011 auf 24 Prozent gestiegen, wie aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervorgeht. Gemessen am Vorsteuergewinn erreicht die Rendite auf das eingesetzte Humankapital noch elf Prozent.
Damit ist der Personaleinsatz in Westeuropa deutlich weniger rentabel als in den USA (Humankapitalrendite von 34 Prozent), Osteuropa (57 Prozent) oder der Region Asien-Pazifik (70 Prozent).
„Die sinkende Arbeitsproduktivität in Europa ist einerseits auf die Rezession und damit die schwächere Ertragsentwicklung der Unternehmen zurückzuführen. Andererseits haben viele Arbeitgeber bei der Personalplanung Fehler gemacht: In der Krise haben sie auf Neueinstellungen verzichtet und stärker auf erfahrene, aber auch teurere Mitarbeiter gesetzt. Die Folge ist ein Anstieg der durchschnittlichen Lohnkosten, mit dem die Umsatz- und Gewinnentwicklung nicht Schritt hält", kommentiert Till Lohmann, PwC-Experte für Personalmanagement.
Die durchschnittliche Vergütung je Arbeitnehmer in Westeuropa stieg von 2009 bis 2011 um 16 Prozent auf rund 55.000 US-Dollar. Der Anteil der Arbeitnehmer mit weniger als zwei Jahren Berufserfahrung liegt mittlerweile unter 22 Prozent. Die Fokussierung auf erfahrenere Mitarbeiter lässt sich auch an der durchschnittlichen Dauer der Betriebszugehörigkeit ablesen: Während Arbeitnehmer in den USA im Mittel seit 113 Monaten und in Westeuropa seit 112 Monaten für ihren Arbeitgeber tätig sind, sind die Vergleichswerte für Osteuropa (51 Monate) und die Region Asien-Pazifik (47 Monate) nicht einmal halb so hoch.
„Die Verjüngung der Belegschaft ist aber nicht der Königsweg zu einer höheren Arbeitsproduktivität. Vielmehr geht es darum, Beschäftigte aller Alters- und Erfahrungsstufen zu Top-Leistungen zu motivieren. Schlüsselfaktoren sind klare Karriereperspektiven für Jung und Alt sowie eine transparente, leistungsabhängige Vergütung", betont Till Lohmann.
Für die Studie analysierte PwC die Beschäftigungs- und Vergütungsstrukturen von 2.400 Unternehmen und Institutionen aus über 50 Ländern.
Weitere Informationen finden Sie auf dieser Webseite.
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