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Deutsche Unternehmen holen bei Frauenförderung auf

Veröffentlicht am 10. März 2012
Geschrieben von McKinsey

Rund 80% der großen deutschen Unternehmen investieren weitreichend in Programme zur Frauenförderung +++ 16% der neuen DAX-Vorstände 2011 sind Frauen +++ 66% der untersuchten Unternehmen in Europa sehen noch nicht genügend Fortschritte

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Rund 80% der großen deutschen Unternehmen investieren weitreichend in Programme zur Frauenförderung +++ 16% der neuen DAX-Vorstände 2011 sind Frauen +++ 66% der untersuchten Unternehmen in Europa sehen noch nicht genügend Fortschritte

Deutsche Unternehmen reden nicht nur über die Erhöhung des Frauenanteils, sie handeln auch. Laut der 5. Ausgabe der McKinsey-Studienreihe "Women Matter" investieren rund 80% der an der Untersuchung beteiligten deutschen Unternehmen weitreichend in die Förderung von Frauen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Damit liegt Deutschland über dem europäischen Durchschnitt. Vor allem bei der Infrastruktur und der organisatorischen Unterstützung liegt Deutschland im europäischen Vergleich vorn: 98% der größeren Unternehmen bieten flexible Arbeitszeiten und Home-Office-Möglichkeiten an, 96% bieten Karriereflexibilität wie zum Beispiel den reibungslosen Wechsel von Voll- in Teilzeit, 89% haben Kinderbetreuungsangebote. Trotz dieser Maßnahmen lassen sich die Versäumnisse der Vergangenheit nicht so schnell aufholen. Die meisten Programme wurden erst seit 2010 eingeführt. So bleibt Deutschland mit 3% Frauen in Vorständen zunächst internationales Schlusslicht. Aber der Einsatz beginnt sich auszuzahlen: Im vergangenen Jahr waren 16 % der neu besetzten DAX-Vorstände Frauen.

"Es ist sehr wichtig, den Druck aufrecht zu erhalten, um einen angemessenen Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erreichen", betont Bettina Orlopp, Partnerin bei McKinsey und Leiterin der Studie in Deutschland. McKinsey hat in acht europäischen Ländern untersucht, wie erfolgreich die Anstrengungen der Unternehmen um weibliche Führungskräfte sind und herausgefunden, dass europaweit 66% der Großunternehmen in Frauenförderung investieren, ohne bislang konkrete Fortschritte zu sehen. Der Status quo in Deutschland: Durchschnittlich 31% aller Mitarbeiter sind Frauen, aber nur 14% ab Abteilungs- leiterebene. "Entscheidend ist nicht die Anzahl der Programme, sondern die richtige Auswahl und die Qualität der Umsetzung", so Bettina Orlopp. Europäische Vorzeigeunternehmen mit hohem Frauenanteil setzen mindestens 40% der Maßnahmen sehr effektiv ein, während Unternehmen, die keine Fortschritte sehen, nur 17% der Maßnahmen stringent umsetzen.

Die Studie verdeutlicht, welche Faktoren für den Erfolg entscheidend sind: "Die sehr guten Unternehmen haben eine gelebte Kultur der Vielfalt, die vom Vorstand ausgeht und Teil der Unternehmens-DNA wird", sagt Bettina Orlopp. Drei Faktoren sind laut McKinsey entscheidend für sichtbare Erfolge beim Frauenanteil in Führungsetagen.

Kultur der Vielfalt

Entscheidend ist die Unterstützung des Managements. Zwar engagieren sich über 80% der Vorstandsvorsitzenden nach eigenen Angaben für die Erhöhung des Frauenanteils. Auf den Managementebenen darunter sieht es jedoch noch anders aus: 34% der zweiten und knapp 50% der dritten Führungsebene haben das Thema noch nicht auf ihrer Agenda. Die besten Unternehmen setzen dem Management zum Beispiel klare Zielvorgaben.

Transparentes Talentmanagement

Die Gründe, warum es derzeit noch von Stufe zu Stufe auf der Karriereleiter immer weniger Frauen gibt, sind vielfältig. Unternehmen können mit transparenten Bewertungs- und Beförderungsprozessen dagegenhalten. Deutsche Unternehmen haben zahlreiche dieser Richtlinien und Prozesse eingeführt, darunter beispielsweise interne Zielvorgaben für Frauenanteile auf bestimmten Positionen oder Beurteilungssysteme, die unterschiedliche Führungsstile berücksichtigen. Nur gut ein Viertel der Unternehmen setzt diese Maßnahmen jedoch stringent und konsequent um. Nach wie vor fürchten viele Frauen, benachteiligt zu werden, wenn sie flexibel arbeiten oder einen anderen Führungsstil haben. Um dem entgegenzuwirken, haben sich individuelle Trainingsagebote und Mentorenprogramme als besonders effektiv erwiesen.

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