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Deloitte Global Economic Outlook für Q3 2013 zeigt kaum Licht am Horizont

Veröffentlicht am 20. August 2013
Geschrieben von Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone entwickelt sich uneinheitlich. Die optimistische Stimmung schlägt sich (noch) nicht in der Realwirtschaft nieder, die in der längsten Rezession seit Gründung der Eurozone steckt. Die Wirtschaft Chinas hängt von der Entwicklung des Schattenbankensystems ab, das sich in den letzten Jahren gebildet hat. Insgesamt hat sich das Wachstum im Reich der Mitte verlangsamt – die Kreditaufnahme steigt aber unverändert. In Japan zeigen sich erste Erfolge der „Abenomics", jedoch sind für eine nachhaltige Erholung tiefergreifende Reformen erforderlich.

Die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone entwickelt sich uneinheitlich. Die optimistische Stimmung schlägt sich (noch) nicht in der Realwirtschaft nieder, die in der längsten Rezession seit Gründung der Eurozone steckt. Die Wirtschaft Chinas hängt von der Entwicklung des Schattenbankensystems ab, das sich in den letzten Jahren gebildet hat. Insgesamt hat sich das Wachstum im Reich der Mitte verlangsamt – die Kreditaufnahme steigt aber unverändert. In Japan zeigen sich erste Erfolge der „Abenomics", jedoch sind für eine nachhaltige Erholung tiefergreifende Reformen erforderlich.

Die USA befinden sich weiterhin auf dem Weg der Besserung, kommen jedoch immer noch nicht richtig in Schwung.. Wenig Anlass zu Hoffnung geben derzeit die aufstrebenden Ökonomien Russlands, Indiens und Brasiliens: Ihr Wachstum ist schwach, strukturelle Probleme wirken sich immer konkreter aus und die Politik hat (noch) keine Antworten gefunden. All das analysiert der Global Economic Outlook für das dritte Quartal 2013.„Die Wachstumshoffnungen in der Eurozone liegen auf den Exporten, nicht zuletzt weil von Investitionen, Nachfrage und Staatsausgaben kurzfristig keine Impulse zu erwarten sind. Die deutsche Konjunktur wurde in den letzten Jahren vor allem von den explosiv gewachsenen Exporten nach China angetrieben, während die restliche Eurozone sehr viel weniger Exportwachstum verzeichnen konnte. Eine Wachstumsstrategie, die rein auf Exporte setzt, macht die Eurozone allerdings sehr abhängig von Entwicklungen in anderen Teilen der Welt.", kommentiert Dr. Alexander Börsch, Leiter Research Deutschland bei Deloitte.

Euro-Zone: Realwirtschaft mit Handbremse
Die Euro-Zone ist seit mehr als sechs Quartalen in der Rezession. Der private Konsum wie auch das verfübare Einkommen ist in den Krisenländern rückläufig, die generelle Verunsicherung der Konsumenten zeigt sich in einer sehr zurückhaltenden Anschaffungsneigung für die nächsten 12 Monate. Die Hoffnungen auf ein Ende der Rezession liegen vor allem auf den Exporten. Seit der Krise wandelt sich die Exportstruktur der Eurozone deutlich, Exporte in die BRIC Länder wachsen dabei am schnellsten. Deutschland konnte seine Konjunktur vor allem durch Exporte nach China stützen. Zwischen 2008 und 2011 stiegen die deutschen China-Exporte von €49 Milliarden auf €91 Milliarden, die der restlichen Eurozone von €47 auf nur €66 Milliarden. Ob sich die Eurozone als Ganzes aus der Rezession herausexportieren kann, hängt nicht nur von der Steigerung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch vom fortgesetzten Wachstum in den Emerging Markets ab.

 

China: Riese mit schwachen Knien?
China schwächelt. Der PMI sinkt weiter im negativen Bereich und vor allem die verarbeitende Industrie hat mit einer schwachen Auslandsnachfrage und rückgängigen Investitionen im eigenen Land zu kämpfen. Dank leicht verfügbarer Kredite wächst die Binnennachfrage unverändert. Aber dies könnte sich bald ändern, wenn der Staat, wie angekündigt, in das herrschende (Schatten-)Bankgeschäft eingreift um weiteres Ausufern der Kreditschöpfung zu verhindern. Der Teil der Kredite fließt in Investitionen mit zweifelhaftem wirtschaftlichem Wert und bremst so nicht nur das Wirtschaftswachstum, sondern birgt beträchtliche Risiken für das chinesische Bankensystem und damit für die Weltwirtschaft.

Japan: Lichtblick mit Verfallsdatum?
Schafft Japan den Turnaround? Erste Erfolge der Abe-Regierung geben Hoffnung: Der PMI steigt, er erreicht den höchsten Wert seit drei Jahren, die Produktion wuchs von April auf Mai um zwei Prozent. Der schwache Yen befeuert den Export, schmälert allerdings auch die Gewinne. Die aggressive Geldpolitik stoppt die Deflation – jedoch sind tiefergehende Maßnahmen erforderlich, um die positive Entwicklung nachhaltig zu machen. Der Juni hat die enorme Volatilität der japanischen Finanzmärkte gezeigt und Fragen nach dem weiteren Vorgehen aufgeworfen. Ihr Verhalten wie auch die Reformbereitschaft der Regierung sind entscheidend, ob Japan auf dem Weg der Besserung bleibt.

USA: Fortschritt in Slow Motion
Die Erholung der USA geht im Schneckentempo voran. Im ersten Quartal 2013 wuchs die Wirtschaft um gerade einmal 1,8 Prozent. Zwar hat die Fed angekündigt, weiterhin mit niedrigen Zinsen aktiv zu unterstützen, jedoch ihre Asset-Aufkäufe im Fall einer weiterhin positiven Entwicklung schrittweise zu reduzieren. Verhaltenen Anlass zum Optimismus gibt der Arbeitsmarkt – die Verbraucherausgaben jedoch zeigen eine negative Tendenz. Insgesamt ist mit einer langsamen, volatilen Verbesserung der Lage zu rechnen.

 

Indien, Brasilien, Russland: Hoffnungsträger nehmen Auszeit
Indien und Brasilien gelten als Hoffnungsträger der Weltwirtschaft. Beide befinden sich in einer schwierigen Phase. Indiens Wirtschaft wächst in der ersten Hälfe 2013 mit unter fünf Prozent kaum noch, die Politik zeigt sich weitgehend untätig. Die Infrastruktur ist nach wie vor optimierungsbedürftig, die Inflation trotz schwachen Wachstums (zu) hoch. Vor allem aber seine hohen Defizite machen dem Land zu schaffen. Auch Brasilien befindet sich im Formtief. Das Wachstum vergangener Jahre ist Geschichte, strukturelle Probleme drängen. Kaum anders zeigt sich die Lage in Russland: Zwar bleibt die Binnennachfrage rege, aber die Abhängigkeit von den Rohstoffpreisen, das hohe Staatsdefizit und der unterentwickelte Industriesektor geben wenig Anlass für kurzfristigen Optimismus.

„Wenn die BRIC-Staaten als Impulsgeber ausfallen, bekommen dies besonders die exportorientierten Volkswirtschaften zu spüren – so wie sich auf der anderen Seite die Probleme der Euro-Zone unmittelbar auf die Entwicklung der aufstrebenden Märkte auswirken. Im Augenblick tritt die Weltwirtschaft auf der Stelle, eine ausgewogenere Wachstumsstrategie für die Eurozone sollte vor allem auf eine Förderung der privaten Investitionen abzielen", resümiert Dr. Alexander Börsch.

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