Prestige lockt Banker nicht mehr an
Automobilhersteller und Firmen der Konsumgüterindustrie stehlen Banken die Show bei Hochschulabsolventen im Wirtschaftsbereich. Das haben Befragungen des „Student Banking Survey" von Deloitte bei über 174.000 Studenten in 31 Ländern ergeben. Geldinstitute haben bei deutschen Berufseinsteigern bereits seit 2008 einen sinkenden Ruf. Inzwischen wählen nur noch 17 Prozent der deutschen Wirtschaftsstudenten Banken in die Liste der Top-5-Arbeitgeber.
Automobilhersteller und Firmen der Konsumgüterindustrie stehlen Banken die Show bei Hochschulabsolventen im Wirtschaftsbereich. Das haben Befragungen des „Student Banking Survey" von Deloitte bei über 174.000 Studenten in 31 Ländern ergeben. Geldinstitute haben bei deutschen Berufseinsteigern bereits seit 2008 einen sinkenden Ruf. Inzwischen wählen nur noch 17 Prozent der deutschen Wirtschaftsstudenten Banken in die Liste der Top-5-Arbeitgeber.
Sie sind in anderen Ländern beliebter, in UK beispielsweise geben noch über 40 Prozent der Befragten Geldinstitute als bevorzugten Arbeitgeber an. Deutsche Banken stehen deshalb vor der Herausforderung, geeigneten Nachwuchs zu finden.
„Banken sind zukünftig stark auf Absolventen mit technischem Hintergrund angewiesen, um die Digitalisierung voranzubringen. Daher sollten sie an ihrem Image als Innovator arbeiten und digitale Themen verstärkt vermarkten", kommentiert Hans-Jürgen Walter, Partner und Leiter FSI bei Deloitte.
Karriereziele von Studenten im Bankbereich
|
Deutschland |
EMEA |
Amerika |
Asien |
Work-Life-Balance |
52,3% |
48,9% |
56,6% |
52,3% |
Verantwortung/Führungsposition |
49,2% |
42,6% |
41,7% |
38,2% |
Jobsicherheit |
40,9% |
41,8% |
51,9% |
47,9% |
Werte: Erfolg und Beständigkeit
Im internationalen Vergleich wollen deutsche Absolventen länger in ihrem ersten Job tätig sein als Berufseinsteiger aus anderen Ländern. In Deutschland ist die geplante Verweildauer in der Einstiegsposition im (Investment-)Banking mit fünf Jahren eine der höchsten. Erstaunlich ist, dass deutschen Studenten im Bankenbereich die Jobsicherheit nicht so wichtig ist wie Befragten aus anderen Ländern. Allerdings sind deutsche Studienabsolventen mehr an Führungspositionen und einer internationalen Karriere interessiert als im weltweiten Vergleich. Neben der Aussicht auf Führungspositionen sind den Deutschen eine gute Work-Life-Balance sowie Leistungsanerkennung wichtig. Banken assoziieren die befragten Studenten mit Werten wie Geld, Prestige, Erfolg und Macht.
Deutschland: Banken keine Top-Arbeitgeber
Im Jahr 2008 wurden Banken noch von 11 Prozent der deutschen Berufseinsteiger und Absolventen als bevorzugter Arbeitgeber gewählt, inzwischen ist dieser Wert auf 7 Prozent gesunken. Das schlägt sich auch im Ranking der Top-30-Arbeitgeber nieder. Von den Banken sind hier nur drei gelistet – das beste Geldinstitut auf Platz 10 und die Europäische Zentralbank (EZB) auf Platz 13.
Die Automobilindustrie belegt hingegen vier der Top-5-Positionen und ist damit bei Studenten so hoch im Rennen wie in keinem anderen EMEA-Land. Diese Popularität wächst in Deutschland seit 2010 stetig. Firmen im Konsumgüterbereich zeigen in der Studie seit Jahren eine schwankende Beliebtheit, IT-Unternehmen verzeichnen hingegen bereits seit sechs Jahren einen Aufwärtstrend.
Männerdomäne Bank in Deutschland
In Bezug auf die Gender-Verteilung überrascht das Ergebnis in Deutschland. Die meisten Studiengänge mit Bankenschwerpunkt sind hier noch stark männerdominiert. Bankenbezogene Studiengänge verzeichnen einen Anteil weiblicher Studenten von lediglich 36,4 Prozent. Die Gender-Ungleichheit ist in Deutschland in diesem Bereich größer als im Mittleren Osten, in Indien oder Japan.
„Deutsche Banken könnten verstärkt auf Recruitingkampagnen für Frauen setzen, um die Genderverteilung auszugleichen und zukünftig Potenziale bei weiblichen Absolventen auszuschöpfen", rät Hans-Jürgen Walter. „Ihren Nachwuchs können die Geldinstitute zukünftig mit Werten wie Work-Life-Balance, Leistungsanerkennung und der Förderung der persönlichen Entwicklung gezielt ansprechen."
Download
Die Studie "Student Banking Survey" steht hier als pdf-Datei zum Download zur Verfügung.
{tortags,430,1}
Unser Hör-Tipp
Der Positionierung Weiterdenken Podcast ist die kompakte Audio-Show für Selbständige und Solo-UnternehmerInnen – mit viel Input für Deine treffsichere Positionierung, aber auch mit dem Blick auf alles, was zum Businessaufbau dazugehört – vor allem Sichtbarkeit, Marketing und die passenden Angebote
Positionierung Weiterdenken Podcast
Aktuelle Termine
Perfekte Kunden gezielt ansprechen – Onlineworkshop
In 90 Minuten zur treffsicheren Kundenansprache – klar, gezielt, wirkungsvoll
Lass uns gemeinsam herausfinden, wie Du die richtigen Kunden richtig ansprichst
23.3.2025, 10:00 Uhr bis ca. 11:30 Uhr
Neu im Blog / Podcast
- Life-Fallstudie Positionierungsberatung: Was niemand kennt, wird nicht gesucht und nicht gefunden
- Zusatztipps oder Minimallösung? Beachte das bei der Gestaltung Deines Angebots
- „Ein bisschen positioniert“ ist wie „ein bisschen schwanger“ – Beides bringt Dich nicht ans Ziel
- Newsletter-Abmeldungen – Was sind die Gründe und was kannst Du dagegen tun?
- KI als Positionierungsberater und Business-Coach – Warum sie keinen menschlichen Experten ersetzt