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Weiterqualifizierung der Arbeitnehmer entscheidet über Erfolg der Digitalisierung

Veröffentlicht am 27. Januar 2017
Geschrieben von Accenture

Die Arbeitnehmer in Deutschland stellen sich im Zuge der Digitalisierung und Automatisierung auf große Veränderungen ein, stehen dem Einsatz von neuen Technologien aber offen gegenüber. Statt darin eine Bedrohung für ihren Job zu sehen, haben die Beschäftigten vor allem die Vorteile solcher Technologien im Arbeitsalltag im Blick.

Die Arbeitnehmer in Deutschland stellen sich im Zuge der Digitalisierung und Automatisierung auf große Veränderungen ein, stehen dem Einsatz von neuen Technologien aber offen gegenüber. Statt darin eine Bedrohung für ihren Job zu sehen, haben die Beschäftigten vor allem die Vorteile solcher Technologien im Arbeitsalltag im Blick.

Allerdings sind sich die Arbeitnehmer auch bewusst, dass sie nur dann von der Digitalisierung und Automatisierung profitieren werden, wenn sie sich im Beruf stetig weiterqualifizieren und kontinuierlich neue Kompetenzen aufbauen. Das zeigt eine zum Weltwirtschaftsforum in Davos veröffentlichte Studie von Accenture Strategy, für die mehr als 1.000 Arbeitnehmer in Deutschland zu den Veränderungen im Beruf durch neue Technologien befragt wurden.

Eine große Mehrheit der Umfrageteilnehmer (84 Prozent) ist der Ansicht, dass der Einsatz von neuen Technologien sich positiv auf ihre Arbeit auswirken wird. Weltweit sagen mehr als zwei Drittel der Arbeitnehmer, dass Technologien wie Roboter, Datenanalytik und künstliche Intelligenz ihnen dabei helfen werden, effizienter zu arbeiten (74 Prozent), neue Fähigkeiten zu erlernen (73 Prozent) und insgesamt die Qualität ihrer Arbeit zu steigern (66 Prozent). Weiterhin erwarten 85 Prozent der deutschen Arbeitnehmer, dass mindestens einzelne Aspekte ihrer Arbeit innerhalb der nächsten fünf Jahre automatisiert werden. Während die Beschäftigten neuen Technologien offen gegenüber stehen, sind sie sich aber auch bewusst, dass in der Arbeitswelt von morgen zusätzliche Kompetenzen gefragt sind. So gaben 53 Prozent der hierzulande Befragten an, dass das regelmäßige Erlernen neuer Fähigkeiten für sie entscheidend ist, um mit den Veränderungen im Arbeitsalltag Schritt zu halten.

Deshalb lautet die Empfehlung der Studienautoren an Unternehmen, noch stärker als bisher auf die Weiterqualifizierung der Belegschaft zu setzen und insbesondere ‚weiche’ Kompetenzen wie Führungsstärke, kritisches Denken, Kreativität und emotionale Intelligenz zu fördern. Dadurch ließen sich die durch den Einsatz neuer Technologien ausgelösten Veränderungen am Arbeitsmarkt deutlich abfedern. Laut einer Prognose von Accenture, die auf einer statistischen Analyse in Verbindung mit den Umfrageergebnissen basiert, würde die Zahl der insgesamt durch Automatisierung und Digitalisierung bedrohten Arbeitsplätze hierzulande von fünfzehn auf zehn Prozent fallen, wenn relevante Fähigkeiten doppelt so schnell wie heute vermittelt würden.

„Der digitale Wandel kann nur gelingen, wenn Unternehmen stärker als bisher in den Aufbau neuer Kompetenzen und zusätzlicher Qualifikationen in der Belegschaft investieren. Dabei geht es weniger darum, die Beschäftigten auf neue Berufe umzuschulen, sondern ihnen kontinuierlich die nötigen Kompetenzen für den Umgang mit neuen Technologien zu vermitteln“, sagt Frank Riemensperger, Vorsitzender der Geschäftsführung von Accenture in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Die Digitalisierung führt unterm Strich nicht zu einem Verlust von Arbeitsplätzen, sie stellt aber neue Anforderungen an die Arbeitnehmer. Die Bedeutung der ständigen Weiterqualifizierung am Arbeitsplatz wird stark zunehmen, nicht zuletzt, da die Halbwertszeit unseres Wissens angesichts der rasanten technologischen Entwicklungen immer kürzer wird.“

Allerdings ist nicht einmal der Hälfte aller deutschen Arbeitnehmer (47 Prozent) heute bereits klar, welche Kompetenzen in ihrem Beruf in fünf Jahren gefragt sein werden, so die Studie weiter. Viele Beschäftigte zeigen sich zudem unzufrieden mit der Unterstützung ihres Arbeitgebers beim Aufbau neuer Kompetenzen. Knapp ein Drittel der Befragten gab an, im Beruf keine oder nur unzureichende Möglichkeiten zur Weiterbildung zu haben. Lediglich 21 Prozent der Arbeitnehmer schätzen das Weiterbildungsangebot an ihrem Arbeitsplatz als hervorragend ein.      

„Entscheidend ist, dass das Erlernen neuer Kompetenzen zum festen Bestandteil unserer Arbeit wird. Das setzt ganz neue Weiterbildungskonzepte voraus, die nahtlos in unseren Berufsalltag integriert sind”, so Frank Riemensperger weiter. „Der Arbeitsplatz wird zukünftig zum Trainingsort und der Kollege zum Trainer. Wir werden häufiger, dafür aber in kleineren Einheiten lernen. Neben kreativen Fähigkeiten ist vor allem der Aufbau von Kompetenzen im Umgang mit intelligenten Maschinen wichtig.“

Eine weitere kürzlich veröffentlichte Accenture-Studie zeigt, dass künstliche Intelligenz bis 2035 zu einer Verdopplung des jährlichen Wirtschaftswachstums in Deutschland beitragen und die Arbeitsproduktivität im selben Zeitraum um bis zu 29 Prozent steigen könnte.

Über die Studie

Die Studie, Harnessing Revolution: Creating the Future Workforce’ von Accenture Strategy untersucht, wie sich neue Technologien auf die Arbeit der Zukunft auswirken. Die Studie vereint quantitative und qualitative Methoden und basiert auf drei Säulen; einer Umfrage, einem ökonometrischen Modell und einem Index. Diese wurden ergänzt durch die umfangreiche Auswertung existierender Daten (Sekundärforschung) sowie ausführliche Experteninterviews mit Vertretern von Universitäten, Start-Ups, Konzernen und Regierungsorganisationen.    

An der im Rahmen der Studie durchgeführten Online-Umfrage in zehn Ländern - namentlich die USA, Brasilien, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Australien, Italien, Indien, Japan, Türkei - beteiligten sich 10.527 Arbeitnehmer. In Deutschland nahmen 1.058 Arbeitnehmer an der Umfrage teil. Bei der Auswahl der Befragten wurde darauf geachtet, unterschiedliche Qualifikationen und Altersgruppen abzubilden. Die Erhebung fand zwischen dem 26. November und dem 9. Dezember 2016 statt. 

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