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Arbeitsfreude hängt von der Fachkompetenz des Chefs ab

Veröffentlicht am 24. Februar 2015
Geschrieben von Cass Business School

Eine aktuelle Studie der Cass Business School mit 35.000 Angestellten zeigt, dass Arbeitszufriedenheit in erster Linie davon abhängt, ob der Chef die Arbeit der Angestellten auch selbst leisten könnte.

Eine aktuelle Studie der Cass Business School mit 35.000 Angestellten zeigt, dass Arbeitszufriedenheit in erster Linie davon abhängt, ob der Chef die Arbeit der Angestellten auch selbst leisten könnte.

Ein britisch-amerikanisches Forscherteam der Cass Business School, der Universität Wisconsin und der Universität Warwick findet heraus, dass wir vermutlich glücklicher mit unserer Arbeit sind, wenn unser Chef unsere Aufgaben auch selbst beherrscht.

Es zeigt sich, dass die Fachkompetenz von Managern eine „starke, aber wenig wahrgenommene Auswirkung" auf das Wohlbefinden am Arbeitsplatz hat, noch stärker sogar als Arbeitsort oder Gehalt. Dieser erstmals aufgedeckte Effekt geht aus der Analyse von Daten zur Arbeitszufriedenheit hervor, die in Großbritannien und den USA über drei Jahrzehnte gesammelt wurden.

„Unsere Forschungsergebnisse zeigen, dass Angestellte viel mehr Wert darauf legen, ob der Chef weiß, wovon er spricht, als auf die Bezahlung oder die Position", erklärt Dr. Amanda Goodall, Senior Lecturer für Management an der Cass Business School.

Das Team arbeitet drei grundlegende Faktoren für das Wohlbefinden von Angestellten heraus. So hängt die Arbeitszufriedenheit der Angestellten davon ab, ob der Vorgesetzte die Arbeit des Angestellten auch selbst leisten könnte, ob der Vorgesetzte sich seine Stellung innerhalb der Firma erarbeitet hat und wie viel Fachkompetenz der Vorgesetzte vorweist.

Die Autoren stellen Fragen wie ‚Könnte Ihr Vorgesetzter Sie vertreten?' oder ‚Beherrscht Ihr Vorgesetzter seinen eigenen Job?'. Die Analyse der Antworten zeigt, dass die Zufriedenheit von 1.600 britischen Angestellten bei jenen höher ist, die unter einem Vorgesetzten arbeiten, der für sie einspringen und kompetente Leistung erbringen könnte.

 

Die Auswertung der Antworten von 6.000 US-amerikanischen Angestellten ergibt, dass die Arbeitszufriedenheit höher ist, wenn der Vorgesetzte sich seine Stellung innerhalb der Firma erarbeitet oder die Firma selbst gegründet hat.

Und die Auswertung der Antworten von 27.000 US-amerikanischen Angestellten bringt hervor, dass sich die Fachkompetenz des Vorgesetzten sehr stark auf die Arbeitszufriedenheit auswirkt. An diesen Ergebnissen ändert sich auch nichts, wenn weitere Faktoren, wie Bezahlung und Hochschulabschluss, miteinbezogen werden.

„Unsere Studie ist ein Schlag ins Gesicht für all jene, die den heutigen latenten Managerialismus verteidigen, der General Manager in Führungspositionen von Unternehmen setzt, von denen sie manchmal nur sehr wenig verstehen. Wer einen Porzellanladen leiten will, muss sich mit Porzellan auskennen, da genügt eine Erfahrung als Erdnussverkäufer nicht", betont Andrew Oswald, Wirtschaftsprofessor der Universität Warwick.

Derzeit untersucht Dr. Goodall im Detail, warum dem so ist. Sie glaubt, dass kompetente Vorgesetzte nur deshalb besonders gute Führungspersönlichkeiten sind, weil sie Experten ihrer Branche sind, und weil sie dadurch in der Lage sind, das richtige Arbeitsumfeld mit den richtigen Anreizen und Motivationen zu gestalten.

„Viele Emotionen habe ich durchlebt, manchmal Frust und Verwirrung."

Der Lebenswissenschaftler James Cartwright, angestellt in einem Forschungsinstitut, bekommt von heute auf morgen eine Chefin aus einem anderen Fachbereich vorgesetzt. Er berichtet:

„Ich habe viele Emotionen durchlebt, manchmal Frust und Verwirrung. Ich hatte zeitweise jegliche Motivation verloren, morgens aufzustehen. Meine Chefin verstand überhaupt nichts von der Komplexität meiner Forschung. Ihr Wissensmangel hat zu einer übermäßigen Vereinfachung meiner Publikation geführt. Dadurch habe ich viel weniger präzises Feedback und weniger Anerkennung erhalten als die Kollegen, die in ihrem Gebiet arbeiteten.

Diese Situation brachte auch weitere Probleme mit sich. Es war besonders zeitintensiv, bestimmte Begriffe verständlich zu machen. Bei Unterhaltungen ist meine Chefin nie auf die wirklich wichtigen Themen eingegangen und hat sich stattdessen auf irrelevante Dinge konzentriert. In Management-Meetings hatte sie Schwierigkeiten, unsere Herausforderungen und Möglichkeiten zu vermitteln.

 

Es hat meine Freude an der Arbeit derart beeinträchtigt, dass ich mich nicht mehr als Teil des Teams oder des Instituts fühlen konnte. Niemand kannte sich in meinem Spezialgebiet wirklich aus, was zur Folge hatte, dass meine Arbeit von meiner Vorgesetzten und der ganzen Abteilung völlig ausgegrenzt wurde. Um weiterhin motiviert zu sein, musste ich eigene Mittel und Wege suchen."

Wenn ein Lebensmittelhändler zum Bankier wird

Der ehemalige Geschäftsführer der HBOS Bank, Andy Hornby, ist ein hervorragendes Beispiel eines Chefs, dem es im eigenen Fachgebiet an Fachkompetenz mangelt. Der ehemalige Retail Managing Director bei Asda ist an der Spitze von HBOS, als die Bank kurz vor dem Aus steht und nur durch Lloyds TSB mittels einer umstrittenen Fusion gerettet werden kann. Seine Verantwortung im Niedergang der Bank wird teilweise auf seinen Mangel an Erfahrung in der Bankenbranche zurückgeführt.

Die Cass Business School

Die der City University London angeschlossene Cass Business School bietet innovativ, zukunftsorientierte Ausbildungs-, Schulungs-, Beratungs- und Forschungsangebote.

Im Herzen einer der weltweit führenden Finanzzentren angesiedelt, besitzt Cass eine enge Anbindung an die City of London mit ihren Finanz- und Unternehmensdienstleistungsfirmen, sowie an das in der Nähe der Wirtschaftsschule befindliche aufstrebende Unternehmens- und Technologiezentrum Tech City. Ihre MBA-, spezialisierten Master- und sonstigen Studienabschlüsse sind weltweit angesehen und die Hochschule betreut rund 100 Doktoranden.

Cass gehört zu den Top Ten der Hochschulen für Wirtschaft, Management und Finanzen in Großbritannien und 90 Prozent ihrer Forschungsergebnisse sind international signifikant. Cass ist ein Ort, an dem Studenten, Wissenschaftler, Industrieexperten, Wirtschaftsführer und politische Entscheidungsträger einander bereichern können. www.cass.city.ac.uk

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