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Führung in Krisenzeiten

Veröffentlicht am 29. Juli 2024
Geschrieben von Christina Peters

Führung in Krisenzeiten

Krisen gehören zum unternehmerischen Alltag – von der gescheiterten Softwaremigration bis zur unerwarteten Kündigung wichtiger Teammitglieder. Solche Herausforderungen erfordern von Führungskräften nicht nur operative Effizienz, sondern auch emotionales Geschick.

Dieser Artikel beleuchtet, warum gute Führung in der Krise entscheidend ist und welche Strategien und Maßnahmen Führungskräfte ergreifen können, um ihr Team sicher durch turbulente Zeiten zu führen. Dabei wird deutlich, dass jede Krise auch eine Chance sein kann, die Bindung im Team zu stärken und das Unternehmen auf einen stabilen Kurs zu bringen.

Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Sie mit klarem Handeln, transparenter Kommunikation und gezielter Unterstützung Ihre Führungsqualitäten in Krisenzeiten unter Beweis stellen können.

Krisen gibt es im Großen und im Kleinen

Bei „Krise“ denkt man schnell an existenzbedrohende Unternehmenskrisen. Die Liquidität wird eng, Verbindlichkeiten türmen sich auf, Überschuldung droht und der hauseigene Jurist prüft vorsichtshalber, ob schon Insolvenzantragspflicht besteht.

Zum Glück ist diese Art von Krise sehr selten.

Dennoch zählen für viele Führungskräfte und Geschäftsleitungen Krisen fast zum Alltag.

Als Krisen in diesem Sinne verstehen wir die vielen kleineren und größeren Herausforderungen, die den normalen Geschäftsbetrieb stören und die Fähigkeiten der Führungskräfte auf die Probe stellen.

Solche Störungen entstehen in allen Bereichen und haben vielschichtige Ausprägungen. Beispiele reichen von der gescheiterten Softwaremigration bis zur Produktionsanlage, die wegen einem fehlenden Ersatzteil wochenlang stillsteht.

Sie reichen von der unerwarteten Kündigung zweier wichtiger Wissensträger im Team bis zum PR-Desaster durch einen verärgerten Kunden.

Sie reichen von extremen Preisschwankungen bei wichtigen Rohstoffen bis zu technologischen Veränderungen, die den Absatzmarkt auf den Kopf stellen.

Jede Krise ist eine Führungsaufgabe

Jede Krise ist nicht nur eine Herausforderung für die in der Verantwortung stehenden Führungskräfte, sondern auch für alle betroffenen Mitarbeiter. Die Krise ist nicht nur eine zeit hoher Arbeitsbelastung, sondern auch eine emotionale Herausforderung.

Leider neigen immer wieder Führungskräfte dazu, sich in einer Krise vor allem auf die Problemlösung zu konzentrieren. Doch ohne klare Leitung und Unterstützung wären die Reaktionen der Mitarbeiter zufällig wie ein Gewinn am Spielautomaten. Belegschaft und Teammitglieder erwarten in schwierigen Situationen, dass ihre Führungskraft souverän, vertrauenerweckend und Transparent zur Tat schreitet.

Das Führungsverhalten in einer Krise hat Auswirkungen auf verschiedene Bereiche:

Ein zentrales Element ist das gemeinsame und einheitliche Verhalten nach außen. Führungskräfte müssen geschlossen auftreten und eine klare, konsistente Botschaft vermitteln, um Vertrauen bei Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern zu schaffen und Panik zu vermeiden.

Darüber hinaus spielt die Aufrechterhaltung der Motivation der Mitarbeiter eine entscheidende Rolle. In unsicheren Zeiten können Angst und Unsicherheit die Produktivität und das Engagement der Belegschaft erheblich beeinträchtigen. Auch anhaltende außergewöhnlich hohe Arbeitsbelastungen fordern auf Dauer ihren Preis. Überarbeitung bis hin zum Burnout, Fehleranfälligkeit, Diskussionen um Zuständigkeit und Verantwortung und innere Kündigung erschweren die Situation zusätzlich.

Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, Kündigungen und innere Kündigungen zu vermeiden. Gerade in Krisenzeiten ist es essenziell, dass erfahrene und talentierte Mitarbeiter dem Unternehmen erhalten bleiben. Doch diese fordernden und unsicheren Zeiten sind es gerade, die gute Mitarbeiter dazu bringen, sich neu am Arbeitsmarkt umzusehen.

Eine besondere Eigenschaft von Krisen ist es, dass sie Unsicherheit vermitteln. Je weiter Mitarbeiter vom Epizentrum der Krise entfernt sind, umso leichter entsteht der Eindruck, niemand habe einen Plan. Hier ist es die Aufgabe der Führungskräfte, Sicherheit und Vertrauen zu vermitteln. Auch wenn man nicht immer alle Einzelheiten der geplanten Maßnahmen kommunizieren kann, so kann man doch immer versichern, dass man an einer Lösung arbeitet.

Schließlich ist es Aufgabe der Führung, besondere Energie zur Überwindung der Krise zu aktivieren. Die Bereitschaft, das Unternehmen oder auch nur das Projekt zu retten, ist in der Regel hoch. Sie aber zu erhalten, auch wenn die Krise andauert und die Nerven blank liegen, ist eine andere Herausforderung.

Im Idealfall kann eine gemeinsam überwundene Krise die Belegschaft oder das Team noch stärker zusammenschweißen.

Empfohlene Führungsstrategien in Krisenzeiten

Führungskräfte haben mit ihrem Verhalten und ihren Aktionen viel Einfluss darauf, wie Team und Belegschaft die herausfordernde Situation meistern. Hier sind einige grundlegende Strategien, die Führungskräfte in der Krise beachten sollten:

Transparente und regelmäßige Kommunikation:

Etablieren Sie regelmäßige Updates und Meetings, in denen Sie offen und ehrlich über die aktuelle Situation, Herausforderungen und Fortschritte sprechen. Nutzen Sie verschiedene Kommunikationskanäle wie E-Mails, Videokonferenzen und Intranet-Updates, um alle Mitarbeiter zu erreichen.

Transparenz schafft Vertrauen und reduziert Unsicherheiten. Mitarbeiter fühlen sich besser informiert und eingebunden.

Mitarbeiterunterstützung und -entwicklung

Bieten Sie situationsabhängig zusätzliche Unterstützung für Ihre Mitarbeiter an, wie etwa Schulungen, Coaching und psychologische Hilfe. Fördern Sie zudem die Weiterentwicklung von Fähigkeiten, die in der jeweiligen Situation besonders wichtig sind.

Unterstützung und Entwicklung stärken die Resilienz der Mitarbeiter und verbessern deren Fähigkeit, mit den Herausforderungen der Krise umzugehen.

Krisenteams und Taskforces

Bilden Sie spezialisierte Krisenteams oder Taskforces, die sich ausschließlich mit der Bewältigung der Krise beschäftigen. Diese Teams sollten über die notwendigen Kompetenzen und Befugnisse verfügen, um schnell und effektiv handeln zu können.

Krisenteams können sich voll und ganz auf die Problemlösung konzentrieren und sorgen dafür, dass wichtige Entscheidungen und Maßnahmen nicht im Tagesgeschäft untergehen. Gleichzeitig entlasten sie die mit dem Tagesgeschäft befassten Mitarbeiter.

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit fördern

Ermutigen Sie Ihr Team, flexibel und anpassungsfähig zu sein. Fördern Sie eine Kultur des Lernens und der kontinuierlichen Verbesserung, in der Fehler als Lernchancen gesehen werden.

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit ermöglichen es dem Unternehmen, sich schnell auf neue Gegebenheiten einzustellen und innovative Lösungen zu entwickeln.

Führung durch Vorbild

Zeigen Sie als Führungskraft selbst den Einsatz und das Engagement, das Sie von Ihren Mitarbeitern erwarten. Seien Sie sichtbar und ansprechbar, um Vertrauen und Respekt zu fördern.

Führung durch Vorbild motiviert Mitarbeiter und stärkt den Zusammenhalt im Team, was in Krisenzeiten besonders wichtig ist.

Fazit

Krisen stellen Unternehmen und ihre Führungskräfte vor immense Herausforderungen, die weit über die bloße Problemlösung hinausgehen. Gute Führung in der Krise bedeutet, Klarheit und Stabilität zu bieten, Vertrauen zu schaffen und die Motivation der Mitarbeiter aufrechtzuerhalten.

Durch transparente Kommunikation, gezielte Unterstützung und die Bildung spezialisierter Krisenteams können Führungskräfte sicherstellen, dass das Unternehmen resilient bleibt und gestärkt aus der Krise hervorgeht. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind ebenso wichtig wie das Vorbild, das Führungskräfte setzen.

Letztlich kann eine gemeinsam bewältigte Krise das Team enger zusammenschweißen und das Unternehmen auf eine nachhaltigere Erfolgsspur bringen. Indem Sie diese Strategien anwenden, können Sie nicht nur die aktuelle Krise meistern, sondern auch die Grundlage für zukünftige Erfolge legen.

 

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Beitragsbild erstellt mit Bing Image Creator und Canva

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