Skip to main content
ANZEIGE

Maßnahmen zur Liquiditätssteuerung – wie Unternehmen zahlungsfähig bleiben

Veröffentlicht am 21. Mai 2024
Geschrieben von Tatjana Sorokina

Maßnahmen zur Liquiditätssteuerung – wie Unternehmen zahlungsfähig bleiben

Die Liquiditätsplanung spielt auch für kleine und mittlere Unternehmen eine wichtige Rolle, denn nur wer in der Lage ist, dauerhaft seine Rechnungen zu begleichen, kann auf dem Markt bestehen.

Um für Krisenzeiten gerüstet zu sein und auch während des normal laufenden Betriebs nicht in finanzielle Bedrängnis zu geraten, sollten verschiedene Maßnahmen zur Liquiditätssteuerung umgesetzt werden.

Liquidität: Im normalen Betriebsalltag und in der Krise

Die Coronapandemie, die hohe Inflation der letzten Jahre und die vielen unterbrochenen Lieferketten haben gezeigt, wie schnell Unternehmen ohne eigenes Zutun in eine prekäre finanzielle Lage geraten können. Um den Betrieb aufrechtzuerhalten und nicht sofort Insolvenz anmelden zu müssen, ist es deswegen von großer Wichtigkeit, dass bei der Liquiditätsplanung für solche Situationen mitgedacht wird. Ein Großteil der Betriebsausgaben bleibt schließlich auch bei ausbleibenden Gewinnen erhalten. Dazu gehören Personalkosten, Raummieten, Versicherungen und vieles mehr. Im folgenden Text zeigen wir auf, welche Maßnahmen Unternehmen ergreifen können, um dauerhaft zahlungsfähig zu bleiben.

Eine Liquiditätsreserve bilden

Im Notfall sollten Unternehmen auf eine sogenannte Liquiditätsreserve zurückgreifen können. Um diese aufzubauen, müssen sie entsprechende Geldmittel beiseitelegen. Optimalerweise werden verschiedene Methoden miteinander kombiniert, sodass das Risiko möglichst breit gestreut werden kann. Die Reserve ist nicht nur für finanzielle Notfälle interessant, sondern kann auch bei wichtigen Investitionen oder bei starken Gewinnschwankungen von Vorteil sein.

Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen können sie schon während des normal laufenden Betriebs von Bedeutung sein, denn eigene Rechnungen werden oft erst nach 30 Tagen bezahlt. Der Lohn für die Mitarbeiter oder die Miete für die Lagerhalle wird aber mitunter schon früher fällig. Liquiditätsreserven lassen sich zum Beispiel in Form von Fonds oder Exchange Traded Funds (ETFs) anlegen. Auch das Bankguthaben oder ein Tagesgeldkonto kommen infrage.

Cashflow berechnen – es kommt auf den Gewinn an

Es gibt Unternehmen, die jeden Monat riesige Umsätze machen, aber dennoch nicht liquide sind. Der Grund dafür liegt in den vergleichsweise hohen Betriebskosten. Deswegen sollte stets der sogenannte Cashflow berechnet werden. Dafür werden alle Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt. Was am Ende übrig bleibt, steht dem Unternehmen frei zur Verfügung.

Wenn der Betrag im Minusbereich liegt, muss auf Liquiditätsreserven zurückgegriffen oder ein Kredit aufgenommen werden. Sofern er im Plusbereich liegt, können damit weitere Reserven gebildet werden. Wie das Ergebnis ausfällt, lässt sich unter anderem durch das Forderungsmanagement eines Unternehmens beeinflussen.

Durch ein gutes Forderungsmanagement flüssig bleiben

Ein konsequentes Forderungsmanagement und Inkasso können den Cashflow eines Unternehmens verbessern. Beide Begriffe sind eng miteinander verbunden, meinen aber nicht das Gleiche. Beim Forderungsmanagement geht es um all die Maßnahmen, die ein Unternehmen ergreift, damit seine Rechnungen rechtzeitig beglichen werden:

  • Bonitätsprüfung vor dem Abschluss von Verträgen
  • Rechtzeitige Rechnungserstellung
  • Überprüfung von Zahlungseingängen
  • Zahlungserinnerungen schreiben
  • Mahnungen verschicken

Wenn all diese Vorkehrungen erfolglos bleiben, können Unternehmen die Forderung an ein Inkasso-Unternehmen übergeben und dieses mit dem Eintreiben der ausstehenden Zahlungen beauftragen.

Dadurch haben sie den Rücken frei, sich um ihr Kerngeschäft zu kümmern und sich weiter auf das zu konzentrieren, worin sie sich auskennen. Für den Fall, dass auch das keinen Erfolg bringt, kann ein gerichtliches Mahnverfahren eingeleitet werden. Das führt entweder zur Zahlung oder mündet in einem Vollstreckungsbescheid. Auch ein Klageverfahren ist möglich.

Betriebsausgaben senken und den Gewinn steigern

Der Cashflow ist nicht allein vom Forderungsmanagement abhängig, sondern lässt sich auch durch eine Senkung der Betriebsausgaben verbessern. Damit die Qualität der Leistungen nicht leidet, sollten diese aber nicht kompromisslos gekürzt werden. Stattdessen können die folgenden Schritte durchgeführt werden:

  • Optimierung von Arbeitsprozessen: Ein gutes Zeitmanagement sowie die digitale Transformation können viele Aufgaben beschleunigen, sodass sich mehr in kürzerer Zeit machen lässt. Künstliche Intelligenzen sind zum Beispiel schon jetzt in der Lage, einfache repetitive Aufgaben zu übernehmen.
  • Auf die Industrie 4.0 setzen: Vor allem in der Produktion spielt die Digitalisierung eine wichtige Rolle. Dort kann sie nicht nur zu schnelleren Ergebnissen führen, sondern auch die Personalkosten deutlich minimieren.
  • Regelmäßig mit Lieferanten verhandeln: Um mit Rohstoffen und Materialien versorgt zu werden, gehen Unternehmen Verträge mit zahlreichen anderen Unternehmen ein. Die Konditionen sollten immer wieder neu verhandelt werden, sodass sich vielleicht Einsparungen ergeben. Gegebenenfalls können Lieferanten auch gewechselt werden.
  • Versicherungen überprüfen: Je nach Größe und individuellem Risiko zahlen Unternehmen jeden Monat hohe Versicherungsbeiträge. Deswegen kann es sich lohnen, am Ende des Jahres alle Policen zu überprüfen und sich Angebote von der Konkurrenz einzuholen.

Kredit bei der Bank aufnehmen

Wenn die Liquiditätsreserve nicht ausreicht, kann ein Kredit bei der Bank dabei helfen, einen finanziellen Engpass zu überbrücken. Hier sollten sich die Zuständigen verschiedene Angebote einholen. Nicht immer bietet die Hausbank den besten Zinssatz und gerade bei hohen Geldbeträgen und längeren Laufzeiten können schon kleine Kommanachstellen einen großen Unterschied ausmachen. Damit der Kredit aber überhaupt gewährt wird, muss ein Unternehmen eine ordentliche Bonität vorweisen können. Dafür ist wichtig, dass in der Vergangenheit keine Kreditlinien überzogen worden sind und dass bei der Kreditanfrage eine aussagekräftige Umsatz- und Ertragsplanung vorgelegt werden kann. Darüber hinaus können Unternehmen mit einer kurzen Kreditorenlaufzeit und einer hohen Eigenkapitalquote punkten.

 

-------------------

Beitragsbild erstellt mit Bing Image Creator und Canva

 

Unser Hör-Tipp

Positionierung Weiterdenken Podcast

Der Positionierung Weiterdenken Podcast ist die kompakte Audio-Show für Selbständige und Solo-UnternehmerInnen – mit viel Input für Deine treffsichere Positionierung, aber auch mit dem Blick auf alles, was zum Businessaufbau dazugehört – vor allem SichtbarkeitMarketing und die passenden Angebote
Positionierung Weiterdenken Podcast

B2B Werbung

Aktuelle Termine

 

  • 19.11.24 oder 20.11.24 - Online-Workshop Jahresplanung 2025 für Nicht-Planer
    Richtung, Schwerpunkte und Maßnahmenstatt starrem Planungsgerüst
    >> zum Workshop Jahresplanung >>

Buchtipps für Ihren Erfolg